IT-Kostensenkung: Bei Restrukturierungen gibt es keine „fixen“ IT-Kosten und „heilige Kühe“

Im Rahmen von Unternehmensrestruktierungen oder bei Turnarounds von IT-Bereichen stehen häufig auch die IT-Kosten im Fokus. Hierbei stellt sich die Frage, wo angesetzt werden sollte bzw. welche Hebel zu bewegen sind, so dass  ein Weniger an Kosten kein Weniger an Nutzen nach sich zieht.

Für eine spürbare und nachhaltige Senkung der IT-Kosten ist es in den allermeisten Fällen nicht getan, die sogenannten „low hanging fruits“ einzusammeln, also mit einfachen Mitteln schon signifikante Reduzierung der IT-Kosten zu erreichen. Viele Unternehmen haben mehrfache Kostensenkungsrunden hinter sich und da IT einen wesentlichen Teil der Gemeinkosten in Unternehmen repräsentiert, wurden auch die entsprechenden Kosten normalerweise bereits mehrfach betrachtet.

Trotzdem finden sich insbesondere in kriselnden IT-Bereichen erhebliche Möglichkeiten zur Kostensenkung. Darunter sind Missstände, die als „heilige Kühe“ bislang unangetastet geblieben sind, oder Potenziale, deren Hebung als vermeintliche „Mission Impossible“ klassifiziert wurde. Zu oft werden Umstände schulterzuckend als gegeben hingenommen, z. B. aus Scheu vor zu erwartenden Widerstände im Unternehmen oder aus mangelnder Veränderungsbereitschaft in der IT. Zudem werden viele Kosten vorschnell als nicht adressierbar bezeichnet, da es sich um „Fixkosten“ handele (z. B. Rechenzentren, IT-Verträge, Personalkosten). Bei Restrukturierungen gibt es allerdings per se keine Fixkosten; alle Positionen mit einer relevanten Höhe sind zu analysieren, zu hinterfragen und auf Reduzierungsmöglichkeiten abzuklopfen. Ein weiterer Grund für das Auslassen von Kostensenkungspotenzialen ist schlicht und einfach mangelnde Transparenz und Verantwortung für bestimmte Kostenblöcke.
Hier muss im Rahmen der IT-Restrukturierung angesetzt werden. Es ist ein breit angelegtes Vorgehen erforderlich, das auch die bislang gültigen Selbstverständlichkeiten der IT-Nutzung und der IT-Architektur im Unternehmen in Frage stellt. Aus diesem Grund sind auch die häufig anzutreffenden Kostensenkungsprojekte mit der „Rasenmäher-Methode“ meistens nicht zielführend. Eingespart werden sollte da, wo ein Weniger an Kosten kein Weniger an Nutzen nach sich zieht. Dies ist von Unternehmen zu Unternehmen und von Situation zu Situation unterschiedlich und Bedarf einer genauen Betrachtung und eines differenzierten Vorgehens. Dann muss eine permanente Transparenz über den aktuellen Status der IT-Kosten gewährleistet sein, verbunden mit der konkreter Zuordnung von Verantwortlichkeiten für definierte Kostenblöcke auf einzelne IT-Manager bzw. -Mitarbeiter.
Wo genau im Rahmen der Kostensenkung angesetzt werden sollte, ist vor dem Hintergrund der jeweiligen Situation zu entscheiden. Welche konkreten Ansatzpunkte und Hebel zur Senkung der IT-Kosten den größten Effekt erbringen, wird im Buch IT-Turnaround – Managementleitfaden zur Restrukturierung der IT beschrieben.

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